Theater

Verrücktes Blut

ab 14 Jahren

frei nach dem Stück „Verrücktes Blut“
von Nurkan Erpulat & Jens Hillje

PREMIERE 27. Februar 2015

Regie: Judika Schaible & Susanne Rebhahn
Es spielt das Jugendensemble Campus Theater

"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
Friedrich Schiller (Über die ästhetische Erziehung des Menschen)

Inhalt

Sonia Kelich, eine engagierte junge Lehrerin, lässt nichts unversucht, ihren SchülerInnen verschiedenster Kulturen soviel Bildung wie möglich zu vermitteln. Ihre Klasse boykottiert jedoch den Projekttag zu Friedrich Schiller und drückt der Pädagogin lautstark ihre Verachtung aus. Erst als in einem Handgemenge eine Waffe zu Boden fällt und die Lehrerin sie zu fassen bekommt, erhalten sowohl Schiller als auch seine Vermittlerin die Aufmerksamkeit. Doch dann fällt die Waffe erneut…

Das Theaterstück „Verrücktes Blut“ ist eine witzige Provokation. Es untersucht das Verhältnis von Literatur und Realität, von Rollen und wirklichen Identitäten im schulischen Alltag. Es ist ein Stück voller Ironie, überraschender Wendungen und menschlicher Abgründe.

Ensemble

Es spielt das Campus Theater Ludwigsburg – Jugendensemble der Kulturwelt e.V.

SchülerInnen, sowie junge Erwachsene aus Ludwigsburg und seiner Umgebung in Zusammenarbeit mit den Theaterpädagogen der Kulturwelt e.V.

Junge Menschen, die sich dafür begeistern, sich mit brisanten und aktuellen Themen ihrer Generation und Umwelt kritisch auseinanderzusetzen und diese ihrem Publikum näher zu bringen. Bis Oktober 2014 wird in theaterpädagogischer Arbeit, professioneller Umsetzung, Organisation und Bühnentechnik das Stück von Nurkan Erpulat und Jens Hillje auf der Kleinen Bühne der Karlskaserne in Ludwigsburg entstehen

Schulische Eignung

Ist Gewalt zu rechtfertigen, wenn die Schüler dadurch innerlich frei werden, aus ihrer sozialen Rolle herauszutreten? Hat Gewalt nicht eine reinigende Kraft, wenn die Verwirrten durch die Identifikation mit Schillers Geschöpfen zu Momenten der Selbsterkenntnis gezwungen werden? Zu Momenten, in denen sie das Textbuch vergessen und eins werden mit der Figur, in denen sie vielleicht begreifen, was sie sein könnten?

Mit der harten Sprache der jugendlichen Darsteller, der Identifikation der Zuschauer, egal ob Pädagoge oder SchülerInnen und den klassischen Texten Schillers entsteht hier brutales und einfühlsames Theater. Beschämung, Beleidigung und Entwürdigung im Alltag, sowie das Ringen um Tradition und Werte holen die Migrationsdebatte direkt ins Klassenzimmer. Ziel ist es, die Wahrnehmung  zu schärfen, in Bezug auf sich selbt und den anderen. Eine ideale Diskussionsgrundlage zum Thema Integration, bei der die Aktualität der Schillerfiguren entdeckt wird.

Ich habe große Rechte, über die Natur ungehalten zu sein, und bei meiner Ehre, ich will sie geltend machen. Sie setzte uns nackt und armselig ans Ufer dieses großen Ozeans Welt – schwimme, wer schwimmen kann, und wer zu plump ist, geh unter! Sie gab mir nichts mit. Wozu ich mich machen will, das ist nun meine Sache. Jeder hat gleiches Recht zum Größten und Kleinsten.

Franz Moor in „Die Räuber“ von Friedrich Schiller

Pressestimmen zur Uraufführung des Stücks

„Verrücktes Blut“ ist das Stück der Stunde: ein Spiel, das mit sozialem Sprengstoff jongliert.
Andreas Rossmann, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Verrücktes Blut“ ist eine Amok-Komödie vom Zusammenprall der Kulturen (…) ein well-made play voller überraschender Wendungen und greller Scherze. Hier wird Theater einmal als aktuelle politische Kunstform begriffen, als Abfolge von Befreiungsschlägen, die den Zuschauer zum Lachen bringen und ihm doch das eigene Denken nicht abnehmen wollen.“ Wolfgang Höbel, Der Spiegel